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Als Lehrer in die Wirtschaft wechseln – welche Chancen hast du?

Studierst du gerade Lehramt oder arbeitest du als LehrerIn und hast dich schon mal gefragt, ob du auch eine Chance hättest als Lehrer in die Wirtschaft zu wechseln? In diesem Artikel verrate ich dir, nicht nur dass du definitiv Chancen hast, sondern ich erkläre dir auch warum du sie hast und welche Möglichkeiten das für dich eröffnet.

Gute Chancen für LehrerInnen

Ich beginne mit dem Einfachsten und Wichtigsten: Ja, du hast eine Chance. Und ich würde behaupten zu sagen: Du hast nicht nur eine kleine Chance, sondern eine sehr gute. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen und auch die Recherche nach Erfahrungsberichten und Informationen hierzu im Internet gibt mir recht. Wenn dich andere Geschichten von Lehramts-Aussteigern interessieren, dann schau doch mal hier:

https://www.wila-arbeitsmarkt.de/blog/2018/06/20/ausstieg-lehramt/

So, ich möchte die Behauptung über die guten Chancen aber natürlich nicht nur anhand von ein paar Beispielen begründen. Denn es gibt gute Gründe, warum du als Lehrer gute Chancen in der Wirtschaft hast. Hierzu habe ich einige Argumente gesammelt, die dir zeigen werden, dass du für einen Personaler ein interessanter Asset bist. Du wirst sehen, dass du keinen Grund hast dich mit deiner Qualifikation zu verstecken.

1. Du bist gut qualifiziert

Ja, ganz einfach. Du bist gut qualifiziert. Als Lehramtsstudent bzw. als LehrerIn hast du verdammt nochmal das Abitur bestanden und hast studiert. Das ist was Wert! Denn es zeigt, dass du eine solide Bildung hast, lernen kannst und was auf dem Kasten hast. Lass dir von niemandem einreden, dass du, nur weil du keine Erfahrung in der Wirtschaft hast, den Job nicht machen kannst. Erfahrung kommt immer erst mit der Arbeit und jeder – ja, wirklich JEDER – muss ich beim Job- oder Arbeitgeberwechsel einarbeiten.

Die Unternehmen und Firmen unterscheiden sich von Branche zu Branche und von den Programmen, mit denen gearbeitet wird. Einen vermeintlichen 0815-Bürojob gibt es nicht. Abhängig von der Komplexität der Arbeitsaufgabe steigt die Dauer der Einarbeitung und der Qualifizierungsbedarf. Was bleibt also übrig? Richtig: die Soft-Skills bzw. Kompetenzen. Denn nur anhand derer kannst du dich in neue Situationen, Aufgaben und Themen einarbeiten. Und davon hast du als LehrerIn einige!

2. Du hast Kompetenzen und Soft-Skills

Ich möchte mit einer kleinen Aufzählung von Lehrerkompetenzen beginnen. Und obwohl die Liste sicherlich nicht vollständig ist, ist sie definitiv ein echter Hingucker und Motivationsbooster 🙂

– Diagnosekompetenz

– Didaktisch-methodische Kompetenz

– Führungskompetenz

– Feedback-Kompetenz

– Teamkompetenz

– Planungskompetenz

http://vielfalt-lernen.zum.de/wiki/Lehrerkompetenzen

Schauen wir uns an, wie sich diese Kompetenzen auf die von der Wirtschaft geforderten Soft-Skills anwenden lassen…

Diagnosekompetenz

Diagnosekompetenz. Nicht nur in der Schule müssen Erfolg, Fortschritt und Probleme erkannt und Maßnahmen angepasst werden. Diagnosekompetenz wird für jedes Projekt und für jede Aufgabe benötigt. Es ist also eine wichtige Fähigkeit im Projektmanagement, im Vertrieb oder der Logistik.

Didaktisch-methodische Kompetenz

Die didaktisch-methodische Kompetenz wird nicht nur in der Planung und Strukturierung von Schulunterricht und der Aufbereitung von Material benötigt. Immer wenn es um die zielgruppenorientierte Weitergabe und mediale Aufbereitung von Informationen geht, sind diese Fähigkeiten gefragt. In der Wirtschaft betrifft das den gesamten Medienbereich, das Marketing, die betriebliche Schulung und die technische Redaktion. Denn in all diesen Bereichen müssen Inhalte und Informationen verarbeitet und an Kunden oder Kollegen weitergeben werden.

Führung- und Feedback-Kompetenz

Als LehrerIn hast du Führungskompetenz und Feedback-Kompetenz. Während des Unterrichts organisierst du und überwachst du den Lernprozess einer ganzen Klasse. Hierzu gehört es, die Lage im Blick zu behalten, klare Ansagen zu machen und bei Problemen rechtzeitig einzugreifen. Du beurteilst und gibst Rückmeldung zu einzelnen Leistungen. All diese Fähigkeiten werden in der Wirtschaft in Leitungsfunktionen oder auch im Personalmanagement benötigt.

Team- und Sozialkompetenz

Als Lehrer kommuniziert man ständig mit verschiedenen Schülern, Eltern oder Kollegen. Die Situationen reichen vom bloßen vermitteln und informieren bis hin zur Lösung unangenehmer Konfliktsituationen. Um diesen Situationen zu begegnen hast du als LehrerIn eine hohe Team- und Sozialkompetenz. Auch in der Wirtschaft ist die Arbeit im Team zentral. Dazu gehören gegenseitige Kommunikation, Hilfe und das Einhalten von Absprachen.

Planungskompetenz

Für die Unterrichtsplanung braucht es Planungskompetenz. Das Tun der SchülerInnen muss geplant, strukturiert und beurteilt werden. Als LehrerIn strukturierst du aber nicht nur die Arbeit anderer, sondern auch deine eigene. Du arbeitest selbstständig und teilst dir die Arbeit ein. Du setzt Prioritäten und organisierst den Tagesablauf. In jedem Wirtschaftsunternehmen sind diese Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und der Blick über den Tellerrand gefragt.

Das wären also einige Kompetenzen von uns Lehrern, anhand derer du deine Fähigkeiten besser einschätzen kannst. Wie du gemerkt hast, habe ich zu den Kompetenzen bereits verschiedene Arbeitsfelder genannt. Schauen wir uns also noch etwas genauer an, in welchen Bereichen du in der Wirtschaft gute Chancen hast.

Deine Möglichkeiten in der Wirtschaft

Zu deinen Möglichkeiten habe folgende Informationen gefunden:

  • Weiterbildungsbranche (z. B. Betriebspädagogen in der betrieblichen Ausbildung, Erwachsenenbildung, Personalentwicklung, Trainer, Sprachlehrer)
  • Kommunikationsbranche (z. B. Journalistik, Online-Redaktionen, PR-Bereich, Pressesprecher, Technische Redaktion, Dokumentationsassistenten, Lektorat, Verlagsbereich, Übersetzung)
  • IT- und Multimediabranche (z. B. IT-Training -und Koordination, Multimedia-Produktion, Multimedia-Konzeption, Mediendesign)
  • Kaufmännisch-verwaltende Branche (z.B. Rekrutier, Vertriebsberatung, Fremdsprachenkorrespondent, Marketingassistenz, Verwaltungsangestellte)
  • Freizeitwirtschaft (z. B. Touristikmanagement, Reiseleitung, Animation, Ernährungs- und Fitnessberatung)
  • Gesundheitsbereich und sozialer Bereich (z. B. Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Sporttherapie, Musiktherapie, Heilpädagogik, Erzieher, Sozialarbeit)

Wie du siehst gibt es eine ganze Reihe von Bereichen, in denen du als LehrerIn fußfassen kannst. Und je nach deiner Fächerkombination, deinen persönlichen Interessen und Erfahrungen eröffnen sich noch mehr Möglichkeiten. Wie du bei der Suche nach einer Alternative für dich vorgehen solltest, erfährst du hier: https://myselfsense.de/mit-diesen-drei-schritten-findest-du-eine-alternative-zu-deinem-beruf/

Für einige dieser Branchen und Bereiche wirst du ganz klar eine Zusatzqualifikation benötigen. Bei dem einen oder anderen Bereich kannst du vielleicht sogar sofort einsteigen. Wenn das dein Wunsch ist, so musst du jedoch damit rechnen, einen Job auf einer niedrigeren Hierarchieebene anzunehmen. Aufsteigen ist später natürlich immer möglich.

Einen Tipp zur Bewerbung habe ich noch: Unterschätze nie die Wirkung einer Zusatzqualifizierung in deiner Bewerbung. Selbst wenn du die Weiterbildung erst einem Monat machst, zeigst du damit dem Personaler, dass es dir mit dem Berufswechsel ernst ist. Das macht Eindruck und steigert die Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Bei mir hat es so jedenfalls gut geklappt 😉

Als Lehrer in die Wirtschaft zu wechseln kann funktionieren.

Also…

Sei stolz auf deine Fähigkeiten und pack’s an!