„Zieh es durch, mach es fertig.“ Das war lange Zeit mein Credo. Hauptsache du hast den Abschluss in der Tasche. Hauptsache du hast nicht aufgegeben. Heute denke ich, ich hätte mir viel ersparen können, wenn ich früher auf mein Herz und Bauchgefühl gehört hätte. Wenn ich gleich den Mut gehabt hätte zu sagen: „Hey, stopp. Ich höre auf. Das, was ich hier mache ist nichts für mich“.
Inzwischen weiß ich, dass ich mit diesem Verhalten nicht allein bin. Es gibt viele, die aus unterschiedlichen Gründen mit dem Job oder Studium weitermachen, obwohl sie schon lange nicht mehr glücklich sind.
Die Angst vorm Versagen
Ich habe mich oft gefragt, was der Grund für das grundlose Durchhalten ist. Ist es die Erziehung, die Gesellschaft oder ist meine Persönlichkeit einfach so… Aber nichts davon machte wirklich Sinn. Erst später kam ich auf die Antwort. Der Grund ist das stärkste Gefühl, das Menschen kennen: die Angst. Nämlich die unbändige Angst vor dem Versagen!
Jemand der etwas nicht schafft, sein Studium oder die Ausbildung abbricht, ist im ersten Moment entweder ein Versager oder ein Spinner. Und beide Kategorien machen uns Angst, denn in so einer Schublade will niemand landen. In der Versager-Schublade landet jemand, der die an ihn gestellten Anforderungen nicht erfüllen kann und will. Und in der Spinner-Schublade ist jemand, dessen Pläne völlig realitätsfern scheinen.
Natürlich ist diese, von Angst getragene Denke, grundlegend falsch. Wenn du den Mut hast, dir einzugestehen, dass dich etwas in deinem Leben nicht glücklich macht oder es dir dabei nicht gut geht, hat das weder etwas mit Versagen noch Spinnerei zu tun.
Sowohl Personen in meinem privaten Umfeld als auch bekannte Personen, wie Blogger, sind die besten Beispiele. Denn unter ihnen gibt es Menschen, die ihre gut bezahlten Jobs an den Nagel hängen, um sich mit einer Idee selbständig zu machen. Menschen, die um die Welt reisen und davon berichten. Menschen, die sich immer wieder neu erfinden und keinen Konventionen folgen.
Die klassischen Spinner und Abbrecher eben.
Und ich verrate dir eines: Ich bewundere diese Leute für ihren Lebensstil, ihre Ideen und die innere Stärke sich für einen Neuanfang zu entscheiden.
Die innere Stärke
Vielleicht sind also gerade die Spinner und Versager die Menschen, an denen wir uns öfter mal ein Beispiel nehmen sollten. Vielleicht sind das die Menschen, von denen wir am Meisten für unser Leben lernen können. Denn diese Leute haben drei Dinge gemein: sie entscheiden sich für einen Weg, sie verlassen ihre Komfortzone und sie hören auf ihr Herz.
Den Mut, der für all das nötig ist, findet man nur durch innere Stärke. Und diese Stärke ist es, die auch dich auf deinem Weg tragen wird. Sie wird dir helfen Entscheidungen zu treffen, die gut für dich sind.
Über den Weg, den du durch deine Entscheidungen einschlägst, kannst nur du entscheiden. Du kannst die Richtung und das Tempo wählen. Dein Weg ist wie ein sprudelnder Bach, der lebt und die Möglichkeit hat seine Form zu verändern. Und das tut er viele Male.
Es geht nicht darum, dich immer richtig zu entscheiden, denn niemand kann wissen, was die Zukunft bringt und was in der Zukunft richtig sein wird. Also mach deinen Weg nicht zum begradigten Fluss und lass dich nicht von deiner Angst im Unglück treiben.
Versagen wird am Schluss nur der, der zu viel Angst hat, etwas zu tun.
Du möchtest etwas in deinem Leben verändern? Hier erfährst du, wie dich dein Umfeld bei der Wahl deiner Ziele (unbewusst) beeinflusst https://myselfsense.de/berufsziele-wie-das-umfeld-uns-beeinflusst/